Putschversuch in Demokratischer Republik Kongo vereitelt
Die Streitkräfte der Demokratischen Republik Kongo (DRK) haben heute nach eigenen Angaben einen Putschversuch abgewehrt. Kongolesische und „ausländische“ Kämpfer seien an dem versuchten Staatsstreich beteiligt gewesen, sagte Armeesprecher Sylvain Ekenge in einer live übertragenen Ansprache im staatlichen Fernsehen.
Verteidigungs- und Sicherheitskräfte hätten den Angriff auf den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Kinshasa umgehend niederschlagen können. Dabei seien einige der Putschisten sowie ihr Anführer „außer Gefecht gesetzt“ worden, sagte Ekenge, ohne zu erklären, ob damit eine Festnahme oder Tötung der Täter gemeint war.
Kamerhe als Politiker nicht unumstritten
Unbekannte Angreifer hatten in der Früh die Residenz des stellvertretenden Ministerpräsidenten und Wirtschaftsministers in Kinshasa umstellt. In Militäruniform gekleidete Bewaffnete hätten versucht, in die Residenz von Vital Kamerhe einzudringen, teilte Kamerhes Sprecher auf der Plattform X (Twitter) mit.
Bei der darauffolgenden Auseinandersetzung seien zwei Sicherheitskräfte und ein Angreifer getötet worden. Kamerhe und seine Familie seien unverletzt. Die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Residenz seien verschärft worden.
Kamerhe kandidiert in dem zentralafrikanischen Land für den Posten des Parlamentspräsidenten. Seine Kandidatur stößt in Teilen der Regierungspartei auf scharfe Kritik. Der 65-Jährige ist nicht unumstritten: 2020 wurde er wegen Unterschlagung von rund 50 Millionen Euro verurteilt. Nach zwei Berufungen wurde Kamerhe 2022 jedoch freigesprochen. Seitdem ist er wieder Mitglied der Regierungspartei und ein enger Vertrauter von Präsident Felix Tshisekedi.